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» Antidepressiva
Viele Alkoholiker sind depressiv, und viele Depressive greifen zu Alkohol.
Eine Behandlung der Depression ist oftmals für eine dauerhafte
Abstinenz ebenso unerlässlich wie der Alkoholentzug in der Depressionsbehandlung.
Die Wirkstoffklasse Tianeptin, ein Serotonin-Wiederaufnahmeverstärker,
ist nachweislich
besonders gut für die Behandlung von Depressionen bei alkoholkranken
und älteren Menschen geeignet. Leider sind Medikamente auf Basis
dieses Wirkstoffes nur außerhalb Deutschlands zu erhalten (z.
B. in Österreich und Frankreich unter dem Namen Stablon). Man kann
sie zwar trotzdem in deutschen Apotheken bestellen, muss dann jedoch
selbst (und recht tief) in die Tasche greifen, weil die Krankenkassen
die Kosten dafür nicht erstatten. Vorsicht: Alkoholabhängige vertragen
nicht alle Antidepressiva! Bitte befragen Sie zu diesem Thema unbedingt
Ihren Arzt.
Im Anschluss finden Sie eine umfassende Übersicht über alle
bekannten Klassen von Antidepressiva. Für mehr Informationen über
die Hintergründe lesen Sie bitte unseren Abschnitt zum Thema Alkohol
und Depressionen.
Wirkstoff |
Handelsname |
Anwendung |
Wirkung |
Nebenwirkung |
SSRI Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer |
FLUOXETIN
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|
Fluoxetin (div. Hersteller)
Fluctin®
Prozac®
Fluox-Puren®
Flusol®
Fluctine® (Ö)
Mutan® (Ö)
Fluoxetin Genericon (Ö)
Positivum (Ö)
Flux® (Ö)
u.v.a.
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Depressionen, Zwangsstörungen, Bulimie;
bei Angst- und Panikstörungen nicht so wirksam wie Paroxetin oder Citalopram
auch für Angstsymptomatik in Verbindung mit einer Depression
|
schwach antriebssteigernd,
angst- und spannungslösend,
stimmungsaufhellend ohne Sedierung
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Bewegungsunruhe, innere Unruhe, Angst, Erregung, Nervosität, Bewegungsstörungen,
Wahrnehmungsstörungen, Appetitverlust, Gewichtsabnahme, sexuelle Funktionsstörungen
Übelkeit, Mundtrockenheit, Zittern, Brechreiz,
Herzklopfen, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung,
Schwächegefühl, Benommenheit, Schwindel, Kopfschmerzen,
Sehstörungen, Schlafstörungen, allergische Hautausschläge,
Schwitzen
Erfahrungs-Link
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FLUVOXAMIN
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Fluvohexal®
Flox-ex®
Floxyfral®
Fevarin®
Desiflu®
Felixsan®
Faverin®
Fluvoxadura®
Luvox®
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Depressionen,
Angststörungen,
Panikstörungen,
Zwangsstörung
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schwach antriebssteigernd,
zwang- und angstlösend
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Keine anticholinergen und antihistaminergen Nebenwirkungen
(keine Beeinträchtigungen des Zentralnervensystems wie Reaktionsschwäche)
Weniger sexuelle Störungen als andere SSRIs!
Gewichtszunahme, Übelkeit, Brechreiz, Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel,
innere Unruhe, Bewegungsunruhe, Angst- und Erregungszustände,
Kopfschmerzen, Zittern, Blutdruckabfall, Mundtrockenheit, Schwitzen,
Durchfall, Verstopfung, verzögerte Ejakulationen, Schlafstörungen
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PAROXETIN
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Paronex®
Seroxat® (D/Ö)
Tagonis®
Deroxat®
Ennos®
Euplix®
Paroxat®
Paroxedura®
Paroxetin (div. Hersteller)
Paxil®
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v.a. Panikstörungen (schnelle Wirkung) mit und
ohne Agoraphobie;
Depressionen mit verschiedenen Ursachen,
Soziale Phobie,
generalisierte Angststörung,
Zwangsstörung,
posttraumatische Belastungsstörung
|
schwach antriebssteigernd,
angstlösend,
stimmungsaufhellend
Nach neuesten Studien
erhöht Paroxetin möglicherweise das Brustkrebsrisiko um das
7-fache! |
Keine anticholinergen und antihistaminergen Nebenwirkungen
(keine Beeinträchtigungen des Zentralnervensystems
wie Reaktionsschwäche)
Starke Nebenwirkungen vor allem zu Anfang:
Vermehrte Angst- und Erregungszustände!, Übelkeit, Brechreiz, Schwindel,
Unruhe, Bewegungsunruhe (Akathisie),
Bewegungsstörungen (Dyskinesien),
Zittern, Schlafstörungen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Durchfall,
Verstopfung, Schwitzen
Sexualstörungen bleiben oft
Relativ hohe Absetzeffekte
Erfahrungs-Link
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CITALOPRAM
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Sepram®
Cipramil®
Seropram® (Ö)
Seralgan® (Ö)
Apertia®
Celexa®
Serital®
Cipram®
u.v.a.
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Panikstörung (schnelle Wirkung) mit oder ohne Agoraphobie,
Depressionen, depressiv-ängstliche Syndrome,
Zwangsstörungen
|
angstlösend
schwach antriebssteigernd,
stimmungsaufhellend
|
Vor allem zu Anfang:
Schwitzen!;
Schlafstörungen, Übelkeit, Brechreiz, Völlegefühl, Kopfschmerzen,
Mundtrockenheit, Durchfall, Verstopfung, Schwächegefühl,
Schläfrigkeit, innere Unruhe, Bewegungsunruhe, Schwindel, Angst-
und Erregungszustände, geringe Libido, Ejakulationsstörungen
Erfahrungs-Link
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ES-CITALOPRAM |
Cipralex®
Lexapro®
|
wie Citalopram
|
wie Citalopram
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weniger Nebenwirkungen als Citalopram
Erfahrungs-Link
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SERTRALIN
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Zoloft®
Lustral®
Gladem® (D/Ö)
Tresleen® (Ö)
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Panikstörungen;
Depressionen verschiedenster Art (inklusive Rezidivprophylaxe depressiver
Störungen),
Zwangsstörungen,
posttraumatische Belastungsstörungen,
generalisierte Angststörungen,
soziale Phobien
|
angstlösend
(laut Studien effektiver als Fluoxetin),
schwach antriebssteigernd,
stimmungsaufhellend
|
Vor allem zu Anfang:
Schwitzen!;
Übelkeit, Brechreiz, Völlegefühl, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit,
Durchfall, Verstopfung, Schwächegefühl, Schläfrigkeit,
innere Unruhe, Bewegungsunruhe, Schwindel, Angst- und Erregungszustände,
Schlafstörung, Ejakulationsstörungen;
kaum Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten!
Erfahrungs-Link
|
Serotonin-Modulatoren |
TRAZODON
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|
Trazodon®
Thombran®
Desyrel®
Trittico® (D/Ö)
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Ängstlich-depressive Syndrome
Mittel der Wahl bei Schlafstörungen und sexueller Dysfunktion
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sedierend-angstlösend,
beruhigend
wirkt schlafanstoßend und (häufig) erektionsfördernd
meist keine Gewichtszunahme
wegen sedierender Wirkung Hauptdosis abends nach dem Essen einnehmen
|
Kaum Nebenwirkungen; gut verträglich
evtl. morgendliche Erektionen
V.a. zu Anfang:
Dämpfung, Müdigkeit, Schwindel, Blutdrucksenkung, orthostatische
Hypotonie, ventrikuläre Extrasystolen, "weiche Knie",
Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Unruhe, Übelkeit, Verdauungsbeschwerden,
Libidosteigerung
Erfahrungs-Link
|
Trizyklische Antidepressiva |
AMI-TRYPTILIN
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|
Amitryptilin (div. Hersteller)
Amineurin®
Syneudon®
Novoprotect®
Saroten® (D/Ö)
Tryptizol® (Ö)
Elavil®
Laroxyl®
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Agitiert-ängstliche Depression
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zuerst dämpfend
und angstlösend,
später stimmungsaufhellend,
sedierend,
stark angstlösend
|
Recht gut verträglich; Sexualstörungen selten;
Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel, Hypotonie,
reduziertes Reaktionsvermögen, Konzentrationsstörungen,
Erinnerungsstörungen, kognitive Beeinträchtigung
Appetitsteigerung, Gewichtszunahme, Libidoverlust,
Mundtrockenheit, orthostatische Dysregulation, Herzrasen, Schwitzen,
Zittern, Übelkeit, Verstopfung, Kopfschmerzen,
Verschwommensehen, Harnverhalten, Menstruationsstörungen
Erfahrungs-Link
|
DOXEPIN
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|
Sinquan®
Aponal®
Adapin®
Mareen®
Doneurin®
Doxepin (div. Hersteller)
Sinequan® (Ö)
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Agitiert-ängstlich-depressive Syndrome,
Depressionen,
Angstneurosen,
Angst- und Spannungszustände,
psychosomatische Beschwerden
|
zuerst dämpfend
und angstlösend,
später stimmungsaufhellend;
stark sedierend,
ähnlich angstlösend wie Benzodiazepine;
wirksam gegen somatische Beschwerden
|
Sehr oft:
Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel, Hypotonie,
reduziertes Reaktionsvermögen, Konzentrationsstörungen,
Erinnerungsstörungen, kognitive Beeinträchtigung
Appetitsteigerung, Gewichtszunahme, Sexualstörungen,
Zittern, orthostatische Dysregulation, Herzrasen, Schwitzen, Mundtrockenheit,
Verstopfung, Störungen beim Harnlassen, Kopfschmerzen, Gangunsicherheit,
Beinödeme, Verschwommensehen, Menstruationsstörungen
Erfahrungs-Link
|
IMIPRAMIN
mehr dazu...
|
Tofranil® (D/Ö)
Pryleugan®
|
Unter den Trizyklika am besten
gegen Panikstörungen geeignet;
gehemmt-depressive Syndrome,
Depressionen,
generalisierte Angststörung
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zuerst aktivierend und schwach antriebssteigernd,
später stimmungsaufhellend,
stark angstlösend
|
Zu Beginn der Behandlung evtl. Erhöhung der
Herzfrequenz und des Blutdrucks (einschleichen!)
Müdigkeit, Schwindel, Hypotonie,
reduziertes Reaktionsvermögen, Konzentrationsstörungen,
Erinnerungsstörungen, kognitive Beeinträchtigung
Gewichtszunahme, Libidoverlust,
Herzrasen, Kopfschmerzen, Schwitzen, Verstopfung, Zittern, Gangunsicherheit,
Verschwommensehen, Mundtrockenheit, Blasenstörung, Menstruationsstörungen
|
CLOMIPRAMIN
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|
Anafranil® (D/Ö)
Hydiphen®
Clomipramin (div. Hersteller)
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Panikattacken,
Depressionen mit Angstzuständen
oder Agitiertheit,
gehemmt-depressive Syndrome,
Zwangsstörungen
|
zuerst aktivierend und antriebssteigernd,
später
stimmungsaufhellend,
schwach antriebssteigernd;
im Vergleich mit anderen Trizyklika deutlich höhere
Serotonin-Wiederaufnahmehemmung
Clomipramin, Amoxapin, Despramin und Trimipramin erhöhen
neuesten Studien
zufolge wahrscheinlich das Brustkrebsrisiko! |
Schlafstörungen,
Benommenheit, Müdigkeit, Schwindel, Hypotonie
Libidoverlust, funktionelle Sexualstörungen
Appetitsteigerung, Gewichtszunahme,
Mundtrockenheit, Zittern, Übelkeit, Brechreiz, Verstopfung, Harnverhalten,
Schwitzen, Herzrasen, Verschwommensehen, Kopfschmerzen, Gangunsicherheit,
Menstruationsstörungen
Erfahrungs-Link
|
SRE Serotonin-Wiederaufnahmeverstärker |
TIANEPTIN
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|
Stablon® (F/Ö)
|
Depressionen,
ängstlich-depressive Zustandsbilder,
Somatisierung von Depression und Angst,
Angst/Depression bei Alkoholikern und Älteren
|
angstlösend und stimmungsaufhellend,
weder sedierend noch antriebssteigernd;
verbessert bei vorausgegangener Schädigung die kognitive Leistung
durch Aktivierung der Hirnrinde und des Hippocampus
|
Wie SSRI; besser verträglich
Kaum Nebenwirkungen!
|
MAO-Hemmer: Monoaminoxidase-A-Hemmer |
MOCLOBEMID
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|
Aurorix® (D/Ö)
Moclobemid (div. Hersteller)
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Soziale Phobie,
v.a. ängstlich-gehemmte depressive Zustände und wenn Trizyklika
und SSRI nicht wirken;
Panikstörungen unzureichend nachgewiesen
|
stark aktivierend,
antriebssteigernd,
nicht dämpfend;
hebt die Stimmung und die psychomotorische Aktivität,
lindert Dysphorie, Erschöpfung, Antriebs- und Konzentrationsprobleme
|
wegen möglicher Komplikationen (hypertone
Blutdruckkrise, Hautreaktionen) sollte keine Kombination mit SSRIs
erfolgen
Vor allem Anfangs:
Verlangsamung des Denkens, Gedächtnisschwierigkeiten, Ängste, Zittern,
Schwitzen, Müdigkeit;
Schlafstörungen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Nervosität,
Unruhe, Herzrasen, Angst, Mundtrockenheit, Verstopfung, Durchfall, Herzrasen, Blutdruckabfall,
Hautausschläge
Erfahrungs-Link
|
TRANYL-CYPROMIN
mehr dazu...
|
Jatrosom®
Parnate®
|
Heute kaum noch eingesetzt;
Früher bei ängstlich-gehemmten Depr., Angst,
Hemmung und Organ-Beschwerden
|
psychomotorisch aktivierend, angstlösend
antriebssteigernd
|
Viele Lebensmittel und Getränke dürfen
nicht eingenommen werden (Unverträglichkeit
mit vielen Medikamenten, Unverträglichkeit von tyraminhaltigen
Nahrungsmitteln (bei Missachtung Gefahr einer hypertonen Blutdruckkrise)
keine Zusatzmedikation möglich
Müdigkeit, Benommenheit, orthostatische Hypotonie, Schwindel,
Kopfschmerzen, Unruhe- und Erregungszustände, Schwitzen, Zittern,
Schlafstörung, Appetitsteigerung
Erfahrungs-Link
|
NaSSA Noradrenalin-Serotonin-selektive Antidepressiva |
MIRTAZAPIN
mehr dazu...
|
Remergil®
(Ö, D)
Remeron® (Ö)
Zispin®
|
Depressionen (besonders bei Hemmung, Ge-wichtsverlust,
Schlafstörung und Ängsten)
|
antidepressiv, angstlösend und schlafverbessernd;
sedierend
|
Kaum Nebenwirkungen
Benommenheit, Müdigkeit; kann die Wirkung von Benzodiazepinen
und Alkohol verstärken
Mundtrockenheit, Schläfrigkeit, Sedierung, Verstopfung, Appetit-
und Gewichtszunahme
Im Gegensatz zu SSRI kaum Übelkeit, Durchfall, Schlafstörungen
und Sexualstörungen
Erfahrungs-Link
|
SNRI Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer |
MILNACIPRAN
mehr dazu...
|
Dalcipran® (Ö)
Ixel® (Ö)
|
Depressionen mit oder ohne Angst-Symptomatik
|
Stimmungsaufhellend, angstlösend
schwach antriebssteigernd
|
cholinerge Nebenwirkungen wie Schwindel, Schwitzen,
Angst, Übelkeit, Dysurie, Kopfschmerz, Mundtrockenheit, Verstopfung,
Tachykardie, Müdigkeit, Tremor
Anfangs
Agitation und Unruhezustände; evtl. Verstärkung der
Suizidneigung!
Gastrointestinale und sexuelle Nebenwirkungen sind seltener als bei
den SSRI
|
VENLAFAXIN
mehr dazu...
|
Efexor®
Trevilor®
Efectin® (Ö)
|
Depressionen,
depressive Verstimmung mit begleitender Angstsymptomatik,
generalisierte Angststörung
|
Stimmungsaufhellend und angstlösend wie Trizyklika,
aber mit wesentlich weniger Nebenwirkungen
antriebssteigernd
|
Kaum Nebenwirkungen;
Selten:
Übelkeit, Schwindel, Müdigkeit, Verstopfung, Durchfall,
Verdauungsbeschwerden, dosisabhängiger Blutdruckanstieg, Asthenie,
Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Agitiertheit, Zittern, Mundtrockenheit,
Sexualstörungen (Ejakulationsstörungen, Impotenz, Libidoverlust)
Erfahrungs-Link
|
DULOXETIN
mehr dazu...
|
Cymbalta®
|
Depressionen,
depressive Verstimmung mit begleitender Angstsymptomatik,
generalisierte Angststörung
|
Stimmungsaufhellend und angstlösend wie Trizyklika,
aber mit wesentlich weniger Nebenwirkungen;
Linderung somatischer Beschwerden (Schmerzen)
nicht sedierend
auch zur Behandlung des stressbedingten Harnabgangs v.a. bei Frauen
|
Keine Blutdruckerhöhung,
meist keine Gewichtszunahme;
Selten:
Übelkeit, Schwindel, Müdigkeit, Verstopfung, Durchfall,
Verdauungsbeschwerden, dosisabhängiger Blutdruckanstieg, Asthenie,
Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Agitiertheit, Zittern, Mundtrockenheit,
Sexualstörungen (Ejakulationsstörungen, Impotenz, Libidoverlust)
Erfahrungs-Link
|
NARI Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer |
REBOXETIN
VILOXAZIN
mehr dazu...
|
Edronax® (Ö, D)
Solvex®
Vivalan®
|
Depressionen
|
Erhöhung der Noradrenalin-Konzentration im Gehirn
mit viel weniger Nebenwirkungen als Trizyklika
vermindert Antriebsschwäche und permanente Müdigkeit
rasche soziale Aktivierung, Steigerung von Interesse, Reizempfinden,
Antrieb, Motivation, Energie und Vigilanz
|
Keine Gewichtszunahme bzw. sogar Gewichtsabnahme
im Gegensatz zu SSRI
Mundtrockenheit, Schwindel, Verstopfung, Schwitzen, Kopfschmerz, Schlaflosigkeit,
Übelkeit, Tachykardie, Harnretension (hauptsächlich bei
Männern) und Impotenz
|
Tetrazyklische Antidepressiva |
MIANSERIN
mehr dazu...
|
Tolvin®
Prisma®
Mianeurin®
Hopacem®
Tolvon® (Ö)
|
ängstlich-agitierte Depressionen,
Depressionen mit Angst, Unruhe, hypochondrischen Zügen, Schlaflosigkeit, vitalen
Hemmungszuständen und somatischen Beschwerden
|
angstlösend,
stark sedierend
|
Ähnlich wie Trizyklika, aber ohne anticholinerge
oder herzbezogene Symptome
Müdigkeit, Blutdrucksenkung, orthostatische Hypotonie, Schwindel,
Benommenheit, Mundtrockenheit, Appetitsteigerung, Gewichtszunahme,
Verstopfung, "weiche Knie", Gelenkschmerzen, Beinödeme,
Libidoverlust, Menstruationsbeschwerden
Blutbildveränderungen (regelmäßige Blutbildkontrolle!)
|
SSRI Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
|
+++ besser verträglich als Tri- und Tetrazyklika +++
+++ aktivierend, stimmungsaufhellend und angstlösend +++
+++ oft Sexualstörungen und Gewichtszunahme +++
|
* blockieren die Rezeptoren, die für die Wiederaufnahme des Serotonins
verantwortlich sind
* dadurch erhöht sich die Konzentration des Serotonins im synaptischen
Spalt
* aktivierend, stimmungsaufhellend und angstlösend, meist nicht
dämpfend
* Wegen besserer Verträglichkeit inzwischen öfter verschrieben
als ältere Trizyklika
* Nebenwirkungen geringer als bei Trizyklika;
vor allem keine anticholinergen
* Typische Nebenwirkungen:
V.a. antiserotonerge
Nebenwirkungen: Sexualstörungen, Mundtrockenheit, Gewichtszunahme,
(manchmal auch Appetitlosigkeit), Schlafstörungen, Unruhe, Übelkeit, Durchfall,
Kopfschmerzen
* meist viele Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (Blockade des
Enzyms Cytochrom P 450)
* Absatzerscheinungen bei plötzlichem Absetzen, daher 'Ausschleichen'
notwendig
am häufigsten bei Paroxetin, am seltensten bei Fluoxetin
* laut einer Studie der britischen Zulassungsbehörde für Arzneimittel
besteht bei Kindern und Jugendlichen ein leicht erhöhtes Suizid-Risiko;
deshalb sind SSRI nicht für diese Patientengruppe empfohlen
|
SSRI - Fluoxetin, Fluvoxamin
|
+++ Bei Zwangs- und Panikstörungen sowie bei Bulimie +++
+++ aktivierend, stimmungsaufhellend und angstlösend +++
+++ oft Sexualstörungen +++
|
* Fluoxetin erstes SSRI am Markt (1988)
* relativ lange Halbwertszeit (Fluoxetin 2-3 Tage, Metabolit 7-14 Tage);
das verhindert Rückfälle bei einer unregelmäßigen
Einnahme, erschwert aber den raschen Umstieg auf ein anderes Medikament
* Anwendung bei Zwangs- und Panikstörungen sowie bei Bulimie
* erwünschte Gewichtsabnahme bei höheren Dosen
* bei Auftreten eines Ausschlages oder anderer allergischer Phänomene
Fluoxetin sofort absetzen, da dies das Signal für eine schwere systemische
Erkrankung und möglicherweise Vaskulitis sein kann
|
SSRI - Paroxetin
|
+++ Bei Panikstörungen schneller als Fluoxetin +++
+++ auch bei sozialen Phobien +++
+++ aktivierend, stimmungsaufhellend und angstlösend +++
+++ geringere Nebenwirkungen als andere SSRI +++
+++ heftige Absatzerscheinungen +++
|
* geringste Affinität unter den SSRI zu
anderen Rezeptoren, daher vergleichsweise geringe Nebenwirkungen
* Mittel der Wahl bei Panikstörungen (neben dem nebenwirkungsreichen
Trizyklikum Clomipramin)
* schneller wirksam und angstlösend als Fluoxetin
* Anwendung auch bei sozialen Phobien
* z.T. heftige Absatzerscheinungen trotz 'Ausschleichens'
* wahrscheinlich erhöhtes Brustkrebsrisiko!
|
SSRI - Citalopram, Escitalopram
|
+++ Bei Panikstörungen schneller als Fluoxetin +++
+++ aktivierend, stimmungsaufhellend und angstlösend +++
+++ geringere Nebenwirkungen als andere SSRI +++
|
* keine oder nur geringe Affinität zu anderen
Rezeptoren, daher vergleichsweise geringere Nebenwirkungen;
* Anwendung bei Depressionen und bei Panikstörungen
(dabei ähnlich wirksam wie Paroxetin)
* schneller wirksam als Fluoxetin
* Escitalopram
- ist eine Weiterentwicklung des Citalopram, das 2003 zugelassen wurde
- ist noch selektiver,
- wirkt bereits in erheblich niedrigerer Dosierung,
- hat weniger Nebenwirkungen,
- zeigt einen schnelleren Wirkungseintritt,
- wirkt stärker gegen Depressionen
- ist stärker angstlösend als Paroxetin
- hat eine geringere Rückfallquote nach dem Absetzen
- ist preiswerter
|
SSRI - Sertralin
|
+++ bei leichten bis mittleren Depressionen +++
+++ Rückfallprophylaxe +++
+++ auch bei Zwängen und Panikstörungen +++
+++ gut verträglich +++
|
* kein 'Einschleichen' notwendig
* auch für ältere Patienten gut verträglich
* geringe Halbwertszeit (1 Tag), daher schnelle Umstellung möglich
* hemmt das Enzym Cytochrom P450 weniger als die anderen SSRI, daher
vergleichsweise weniger Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
* Anwendung bei leichten bis mittelschweren Depressionen sowie zur
rückfallverhütenden Prophylaxe, bei Zwangs- und Panikerkrankungen
sowie posttraumatischen Belastungsstörungen; bei Zwängen
ab 6 Jahren freigegeben
|
Trizyklika
|
+++ Meist nur noch bei schweren Depressionen +++
+++ stimmungsaufhellend, antriebssteigernd, sedierend +++
+++ viele Nebenwirkungen, u.a. Konzentrationsstörungen +++
+++ verändern das Blutbild +++
+++ evtl. erhöhtes Brustkrebsrisiko! +++
|
* Griechisch: drei Ringe - Wirkstoffe dieser
Gruppe haben eine dreifache Ringstruktur
* wirken im Gegensatz zu neueren AD wie SSRIs auf mehrere Neutrotransmittersysteme
gleichzeitig: sie hemmen die Aufnahme von Serotonin, Noradrenalin
und Dopamin; daher viele Nebenwirkungen
* stimmungsaufhellend und antriebssteigernd, sind dabei aber auch
(z.T. stark) sedierend
* werden wegen ihrer starken Nebenwirkungen (anticholinerge,
antiserotonerge,
antidopaminerge,
antiadrenerge,
antinoradrenerge
und antihistaminerge)
heute fast nur noch bei schwereren depressiven Erkrankungen verabreicht,
wenn SSRI nicht wirken
* in niedriger Dosierung auch als Schmerzmittel (v.a. Clomipramin
und Amitryptilin), Muskelrelaxans und Einschlafhilfe nützlich
* Imipramin, Clomipramin, Lofepramin und Melitracen sind stimmungsaufhellend
und mindern unter den Trizyklika am stärksten Angst und innere
Unruhe
* Amitriptylin, Doxepin, Opipramol und Trimipramin wirken dagegen
eher stark dämpfend und angstlösend; werden oft bei Entzugssymptomen
und Depressionen mit körperlichen Beschwerden eingesetzt
* Dibenzipin wirkt vergleichsweise gering sedierend
* Desipramin, Lofepramin, Nortriptylin und Protriptylin sind überwiegend
Noradrenalin- Wiederaufnahme-Hemmer und wirken antriebsfördernd,
jedoch erst spät stimmungsauffhellend und insgesamt nur leicht
angstdämpfend
* Typische Nebenwirkungen aller Trizyklika sind:
- Minderung der kognitiven Leistung wie Konzentrationstörungen,
Gedächtnisschwäche, Gedankenlähmung... (anticholinerge
Effekte), Müdigkeit, starke Dämpfung, Bewegungsunsicherheit,
Mundtrockenheit, Gewichtszunahme, Miktionsstörungen, Tremor,
epileptische Anfälle und Änderungen im Blutbild
- Erhöhung des Augendrucks bei vorher nicht erkanntem grünen
Star; kann einen Glaukomanfall auslösen (Kontrolle durch den
Augenarzt!)
- für Herzkranke eher kontraindiziert; hier eher SSRIs
* Trizyklika dürfen nicht eingesetzt werden bei:
- unbehandeltem Engwinkelglaukom
- Pylorusstenose (Verengung des Magenausganges)
- Störung der Harnentleerung
- Prostatahypertrophie mit Restharnbildung
- Paralytischem Ileus (Darmverschluss)
|
SRE - Tianeptin
|
+++ stimmungsaufhellend +++
+++ verbessert die kognitiven Leistungen +++
+++ geringe Nebenwirkungen +++
+++ angstlösend +++
+++ nicht sedierend +++
+++ wenig Studien +++
|
* in Deutschland nicht erhältlich, in Frankreich
seit 1989, in Österreich seit 1999 zugelassen
* im Gegensatz zu SSRI Verstärkung statt Hemmung der Wiederaufnahme
von Serotonin
* erhöht die Feuerungsrate der Neuronen im Hippocampus und steigert
damit die kognitive Leistung (Konzentration und Gedächtnis verbessern
sich). Bei einer Studie mit 'gestressten' Ratten vegrößerte
sich der Hippocampus nach Tianeptin-Gabe signifikant.
* außer Serotonin werden andere Neurotransmitter und die MAO-Aktivität
nicht beeinflusst, daher geringe Nebenwirkungen
* Tianeptin metabolisiert nicht über das Cytochrom P450; daher
gute Verträglichkeit mit vielen Medikamenten
* wirkt angstlösend, ohne zu dämpfen
|
MAO-Hemmer - Moclobemid
|
+++ bei sozialen Phobien und schweren Depressionen +++
+++ starke Nebenwirkungen +++
|
* wirken nicht auf die Rezeptoren in den Nervenzellen,
sondern blockieren das Enzym Mono-Amino-Oxidase, das für den
Abbau der Neurotransmitter in der Zelle verantwortlich ist; damit
steigt die Konzentration der Neurotransmitter in der Zelle an, und
im Bedarfsfall steht eine größere Menge an Neurotransmittern
zur Verfügung
* der reversible MAO-Hemmer Moclobemid (auch: 'RIMA', Reversibler
Inhibitor der Mono-Amino-Oxidase A) zerstört die MAO nicht,
sondern blockiert sie
* Anwendung bei sozialen Phobien und schweren, jedoch nicht bei
schwersten Depressionen
* Unbedingt mehrwöchige Pause zwischen der Einnahme von MAO
Hemmern und anderen Antidepressiva einlegen, da es sonst zu unvorhersehbaren
Wechselwirkungen mit möglicherweise tödlichem Ausgang
kommen kann
* Typische Nebenwirkungen:
Orthostatische Dysregulation (Bewegungsstörungen), Schwindel,
Unruhe, Kopfschmerzen, Blutdruckkrisen
|
MAO-Hemmer - Tranylcypromin
|
+++ nur noch bei schwersten Depressionen +++
+++ sehr starke Nebenwirkungen +++
|
* war der erste MAO-Hemmer; Mono-Amino-Oxidase-Hemmung
ist nicht reversibel
* wirksam selbst bei schwersten Depressionen, bei denen andere Antidepressiva
nicht helfen
* wird heute nur noch in wenigen Fällen und nur noch bei stationären
Behandlungen eingesetzt
* Viele Nebenwirkungen, vor allem Unverträglichkeit vieler Lebensmittel
(Einnahme vermeiden, sonst gefährliche Blutdruckkrisen, Hypertonie)
* Tyraminhaltige Lebensmittel, die nicht eingenommen werden dürfen,
sind u.a.:
Käse, geräucherter oder eingelegter Fisch, geräucherte
Fleischwaren, Leber, Weintrauben, Wein, Bier, Schokolade und Feigen
* Wirkungen und Nebenwirkungen halten nach Absetzen bis zu 3 Wochen an
|
NaSSA - Mirtazapin
|
+++ stimmungsaufhellend und antriebsfördernd +++
+++ stark sedierend +++
+++ Gewichtszunahme +++
+++ kaum Schlaf- und Sexualstörungen +++
|
* steigert die Ausschüttung sowohl von
Serotonin als auch von Noradrenalin
* blockiert die Rezeptoren an der Außenseite der Zelle, die
melden, dass der jeweilige Neurotransmitter ausgeschüttet wurde,
so dass die Zelle weiterhin Neurotransmitter in den synaptischen Spalt
ausschüttet
* geringe Kreislaufbelastung, daher auch für ältere Patienten
geeignet
* wirkt schmerzlindernd auch bei chronischen Schmerzen
* durch hoch selektive Wirkung werden die typischen Nebenwirkungen
der SSRI wie Übelkeit, Durchfall, Schlaf- und Sexualstörungen
vermieden
* durch Wirkung auf das Histamin jedoch
antihistaminerge
Nebenwirkungen wie Appetit- und Gewichtszunahme sowie Sedierung
* keine Hemmung des Enzyms Cytochrom P 450, daher kaum Wechselwirkungen
mit anderen Präparaten
* Einnahme vorzugsweise abends, da es starke Müdigkeit hervorruft;
hervorragend zum Einschlafen geeignet, dabei kaum 'Hang-Over' am nächsten
Morgen
* Wirkung in der Regel nach 4-8 Tagen
* evtl. Veränderungen des weißen Blutbildes, daher ist
in den ersten Behandlungswochen eine regelmäßige Blutbildkontrolle
empfehlenswert
|
SNRI - Venlafaxin
|
+++ stimmungsaufhellend, antriebssteigernd +++
+++ nicht sedierend +++
+++ schmerzlindernd +++
+++ Nebenwirkungen dosierungsabhängig +++
|
* hemmt sowohl die Wiederaufnahme von Serotonin
als auch von Noradrenalin
* wirkt stimmungsaufhellend (Serotonin) und antriebssteigernd (Noradrenalin,
allerdings erst mit höherer Dosierung)
* verhindert in sehr hoher Dosierung zusätzlich die Wiederaufnahme
von Dopamin (antidopaminerge Nebenwirkungen)
* Typische Nebenwirkungen:
- niedrige Dosierung: antiserotonerge
wie bei den SSRI: Übelkeit, Unruhe, Schlafstörungen und
sexuelle Funktionsstörungen
- höhere Dosis zusätzlich
antinoradrenerge:
Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Schwindel, Tremor oder
Müdigkeit
* Nicht für Patienten mit Herzerkrankungen geeignet
* Absatzerscheinungen beim plötzlichen Absetzen; daher 'ausschleichen'
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SNRI - Milnacipran
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+++ stimmungsaufhellend, antriebssteigernd +++
+++ nicht sedierend +++
+++ Nebenwirkungen dosierungsabhängig +++
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* hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin und
Noradrenalin im gleichen Maße
* Typische Nebenwirkungen:
antiserotonerge
und antinoradrenerge
wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Schwitzen und Tremor
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SNRI - Duloxetin
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+++ stimmungsaufhellend, antriebssteigernd +++
+++ nicht sedierend +++
+++ schmerzlindernd +++
+++ geringe Nebenwirkungen +++
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* neuer Wirkstoff (2005)
* geringere Nebenwirkungen als andere SNRIs und v.a. SSRIs: keine
Erhöhung des Blutdrucks, keine Gewichtszunahme
* auch bei somatischen Beschwerden der Depression (Schmerzen)
* wirkt nicht sedierend im Gegensatz zu anderen schmerzlindernden
Antidepressiva!
* auch zur Behandlung des stressbedingten Harnabgangs, unter dem vor
allem Frauen leiden
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NARI - Reboxetin, Viloxazin
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+++ antriebssteigernd, motivierend +++
+++ gegen soziale Hemmungen +++
+++ wirkt schnell +++
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* wirkt nur auf das Noradrenalin
* gegen Antriebslosigkeit, Motivationsprobleme, soziale Störungen und Hemmungen
* steigert soziale Fähigkeiten, Reizempfinden, Interesse und
Motivation
* Reboxetin
- kann ohne Einschleichen sofort in der vollen Wirkdosis verabreicht
werden
- erzielt eine schnelle antidepressive Wirkung (Beginn schon nach
14 Tagen)
- ist trotz antriebssteigernder Wirkung auch für selbstmordgefährdete
Patienten geeignet
- kann unabhängig von Mahlzeiten eingenommen werden
- ist nicht geeignet für Patienten mit Krampfanfällen oder
bipolaren Depressionen
- bei Männern u.U. Nebenwirkungen im Urogenitalsystem
* Viloxazin ist etwas weniger selektiv als Reboxetin
* Typische Nebenwirkungen:
Antinoradrenerge:
Mundtrockenheit, Verstopfung, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, vermehrtes
Schwitzen, Schwindel und Miktionsstörungen |
Serotonin-Modulatoren - Trazodon
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+++ leicht stimmungsaufhellend +++
+++ angstlösend +++
+++ beruhigend +++
+++ erektionsfördernd +++
+++ gut verträglich +++
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* hemmt die Serotonin-Wiederaufnahme nur schwach
(SSRI)
* wird bei Depressionen mit begleitenden Angst- oder Schlafstörungen
eingesetzt
* z.T. erektionsfördernd, daher günstig bei sexuellen Funktionsstörungen
* gut verträglich; auch für Patienten mit Glaukom, Prostatabeschwerden
oder Herzproblemen
* typische Nebenwirkungen:
orthostatische Dysregulation, Gewichtszunahme,
Müdigkeit, Kopfschmerzen und Schwindel; gelegentlich schmerzhafte
Dauererektion
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Tetrazyklika
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+++ Meist nur noch bei schweren Depressionen +++
+++ eher antriebssteigernd +++
+++ viele Nebenwirkungen +++
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* Griech.: vier Ringe - vierfache Ringstruktur
der Wirkstoffe
* wirken ähnlich wie Trizyklika, haben aber einen stärkeren
Einfluss auf das Noradrenalin
* antriebssteigernder als Trizyklika; insgesamt jedoch weniger wirksam
* geringere Nebenwirkungen als Trizyklika:
Orthostatische Dysregulation (Bewegungsstörungen), Verwirrtheit,
Gewichtszunahme, Müdigkeit, Krampfanfälle; evtl. Veränderungen
im Blutbild (v.a. bei Mianserin), daher regelmäßige
Kontrollen nötig
* werden wie die Trizyklika heute eher selten eingesetzt; dann vor
allem bei schweren Depressionen und in der stationären Behandlung
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Nebenwirkungen
1.) Antiserotonerge Nebenwirkungen
Die Blockade der Serotonin-Wiederaufnahme in die präsynaptischen
Nervenendigungen schwächt oder verstärkt Angst- und Unruhezustände (je nach
Dosis) und kann Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Durchfall, Verstopfung,
Völlegefühl, Schlafstörungen und Sexualstörungen zur Folge haben.
2.) Antinoradrenerge Nebenwirkungen
Die Blockade der Noradrenalin-Wiederaufnahme in die präsynaptischen
Nervenendigungen kann zu Sedierung, Zittern, Unruhe, niedrigem Blutdruck, Herzrasen, Erektions-
oder Ejakulationsstörungen führen.
3.) Antiadrenerge Nebenwirkungen
Die Blockade von alpha1-adrenergen Rezeptoren verstärkt die Wirkung von
Antihypertonika (blutdrucksenkende Medikamente)
und bewirkt oft Schwindel, orthostatische Hypotonie und Reflex-Tachykardie.
4.) Antihistaminerge Nebenwirkungen
Die Blockade von Histamin-H1-Rezeptoren
verstärkt die Wirkung zentralnervös dämpfender Wirkstoffe
und führt zu Benommenheit, Sedierung (Dämpfung therapeutisch
oft erwünscht), Gewichtszunahme und Hypotonie.
5.) Anticholinerge Nebenwirkungen
Die Blockade von Acetylcholinrezeptoren (Muskarinrezeptoren)
hat Nebenwirkungen auf das periphere Nervensystem: Mundtrockenheit (Durstgefühl),
Austrocknung der Schleimhäute, Schwitzen, Schwindel (insbesondere
am Morgen nach dem Aufstehen), Sehstörungen (Verschwommensehen),
Erhöhung des Augeninnendrucks, Appetit- und Gewichtszunahme, Verstopfung,
Harnverhalten, besonders gefährlich ist jedoch die Dämpfung
der Herztätigkeit in Verbindung mit einer Blutdrucksenkung (kann
bei ohnehin niedrigem Blutdruck Panikattacken begünstigen), Verlangsamung
der Überleitung im Herzen (Herzrhythmusstörungen als Folge der
verlangsamten Erregungsüberleitung) und Herzrasen (Sinustachykardie).
Bedenklich sind die anticholinergen Nebenwirkungen auf das Zentralnervensystem,
die sich in Form von kognitiven Störungen äußern können
(Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit, der Konzentration und des Gedächtnisses,
besonders problematisch im Verkehr und Beruf sowie bei älteren Personen,
die oft ohnehin bereits leichte Merkfähigkeitsstörungen aufweisen),
aber auch als Müdigkeit, Unruhe, feinschlägiges Fingerzittern
und verwaschene Sprache.
6.) Antidopaminerge Nebenwirkungen
Die Blockade von Dopamin-D2-Rezeptoren bewirkt möglicherweise parkinsonähnliche
Bewegungsstörungen (Zittern), endokrine Veränderungen und bei
Männern sexuelle Funktionsstörungen.
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